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Tübingen

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Cybercrime bei Biotechnologieunternehmen: der neue Regionalkrimi von Walther Stonet

Spannende Kriminalfälle an Orten, die man gut kennt: das ist das Ergolgsrezept von Regionalkrimis. Auch Tübingen ist wieder Schauplatz eines fiktiven Mordes geworden. Diesmal traf es den IT-Leiter eines Biotechnologie-Unternehmens mit Namen VaxiCure. Wer sich aber im Kriminalroman „Akte Vakzin“ an einen wirklich existierenden Tübinger Impfstoff-Hersteller erinnert fühlt, liegt hier falsch. Denn die Inspiration zu diesem neu erschienen Roman liegt ganz woanders. Wir haben den hauptberuflichen IT-Experten und nebenberuflichen Buchautor in Tübingen getroffen.

Die Bursagasse in Tübingen: Einer der Schauplätze des Romans „Akte Vakzin" von Walther Stonet. Genauer gesagt: die Lyrikhandlung am Hölderlinturm. Es ist schon der zweite Band einer Reihe über den adligen Tankred-Jürg Graf Brühlsdorf. Der ehemalige Hauptkommissar wurde im Einsatz schwer verletzt und ist daher dienstunfähig, hilft aber seiner Nachfolgerin bei den Ermittlungen.

"Er ist, sagen wir mal, speziell", so Stonet. "Er passt so ein bisschen in die Tübinger Landschaft rein, hat einen relativ hohen Anspruch an sich selbst, möchte eigentlich helfen, hat auch ein kleines Helfersyndrom, möchte die Welt beschützen, das macht ihn so ein bisschen aus."

Der erste Band hieß „Tatort Glashaus". Darin ging es um die 'Ndrangheta, die kalabrische Mafia. Doch im Mittelpunkt standen weniger die Ermittlungen als die Verwicklungen zwischen den Hauptfiguren.

"Weil ich einen Gesellschaftsroman mit den Mitteln eines Kriminalromans geschrieben habe", so Stonet. "Also letztlich geht es ja um mehr, bei dieser ganzen Sache, wenn man sich mit dem Buch etwas näher beschäftigt, wird einem das auch auffallen, dass der Autor aber auch sein Protagonist da verändern und verbessern wollen."

Doch „Akte Vakzin" bietet mehr Krimi. Und da ist der IT-Unternehmer und Sicherheitsexperte ganz in seinem Element. Es geht um Wirtschaftsspionage mit den Mitteln von Cybercrime. Dazu inspiriert haben ihn Vorfälle aus der Realität, allerdings nicht aus Tübingen.

"Und dann passierte mitten in der Coronazeit während der Entwicklung der Wirkstoffe ein Angriff auf die europäische Arzneimittelagentur, und dort wurden Daten der Firmen Biontech und Pfizer gestohlen", so Walther Stonet.

Tübingen mit seiner malerischen Altstadt bietet für Walther Stonet den idealen Standort für seine Romane. Auch die Münzgasse wird zur Kulisse. Mit dem Krimi-Schreiben angefangen hat er in der Pandemie. Walther Stonet: "Wir alle haben Corona im Blick, nehme ich mal an, immer noch, und als Corona passierte, hatten wir auf einmal alle sehr viel Zeit. Und da ich sowieso gerne schreibe, habe ich einfach angefangen, einen Krimi zu schreiben. Das kam aus dem Nichts."

Bei den zwei Bänden allein soll es nicht bleiben. Drei weitere sind in Vorbereitung. Gerade schreibt Walther Stonet an einem Buch über Deep Fakes. „Akte Vakzin" von Walther Stonet ist bei Oertel und Spörer erschienen.


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