Hitch & Ich - Szenische Lesung mit Jens Wawrczeck
Am Sonntagabend waren Alfred Hitchcocks „Die Vögel“ in Reutlingen zum Greifen nah. Schauspieler und Synchronsprecher Jens Wawrczeck brachte, zusammen mit Jan-Peter Pflug am geheimnisvollen Theremin, die Atmosphäre des legendären Grusel-Films auf die Bühne des franz.K. Warum sich Wawrczeck mit seiner Lese-Reihe „Hitch & Ich“ selbst einen Traum erfüllte und was ihn an Hitchcock fasziniert, das haben wir im exklusiven Interview für Sie herausgefunden.
Master of Suspense - Der Meister der Spannung
Es ist mucksmäuschenstill während Jens Wawrczeck seine Hörspielversion zu „Die Vögel" auf der Bühne präsentiert. Es ist keine Lesung im klassischen Sinn – es ist eine packende Performance. Mit großer Leidenschaft schlüpft Wawrczeck in all seine Rollen und lässt sie so lebendig werden, dass die Zuschauer an seinen Lippen hängen. Die Spannung im Saal ist spürbar..
Der Schauspieler und Synchronsprecher, dessen Stimme auch durch die Kulthörspielreihe „Die Drei Fragezeichen" berühmt geworden ist, hat sich mit seiner Lesereihe „Hitch & Ich" selbst einen Traum erfüllt. Denn Wawrczeck ist seit seiner Kindheit ein großer Hitchcock-Fan. Mit elf Jahren hatte er zusammen mit seinen Eltern den Klassiker „Bei Anruf Mord" gesehen, seither sei er süchtig, erzählt er im Interview. Aber was genau fasziniert ihn eigentlich am „Meister des Suspense", wie Hitchcock auch genannt wird?
Faszination Hitchcock
„Bei der ersten Begegnung mit einem Hitchcock-Film fasziniert einen vielleicht der Look, oder die Spannung, die Schauspieler. Und je mehr man in diese Filme eintaucht entdeckt man, wie viel er eigentlich erzählt, über uns. Über Menschen. Darüber, wie Menschen miteinander umgehen, welche Konflikte, welche Abgründe wir miteinander haben. Und das kombiniert mit diesem wunderbaren schwarzen britischen Humor, das finde ich unwiderstehlich", schwärmt Wawrczeck.
Von Hitchcocks 50 Filmen, basieren 42 auf literarischen Vorlagen. Jens Wawrczeck widmete sich genau diesen Werken und adaptierte einige davon als Hörbücher – die er bei seinen Live-Performances jetzt auf die Bühne bringt.
Das geheimnissvolle Theremin
Begleitet wird er dabei von verschiedenen Musikern, denn nicht jedes Instrument passt zu jedem Stück.
„Bei „Die Vögel" ist das so, dass Hitchcock im Film keinen wirklichen Soundtrack benutzt hat, sondern nur elektronische Klänge. Das machen wir im Fall von „Die Vögel" auch, denn Jan-Peter Pflug steht da mit einem Theremin, das ist ja dieses sehr rätselhafte Instrument, wo man nur mit den Händen drüber gleitet und insofern sind wir, was die Akustik angeht, dem Film sehr nah", erklärt Wawrczeck. Zusammen erzeugen die beiden Hitchcock-Fans auf der Bühne eine spannungsgeladene Atmosphäre, die für angenehme Schauer sorgt.
In der Reihe „Hitch & Ich" interpretiert Wawrczeck auch Hitchcock-Titel wie „Vertigo", „Marnie" oder „Das Fenster zum Hof".
Beschwingter Ausklang
Und um sein Publikum am Ende des Abends mit einem positiven Gefühl zu entlassen, singt Wawrczeck immer noch einen Song der zum Thema passt – an diesem Abend war es: „Feed the Birds" von Mary Poppins.